Routinen: Die geheime Superkraft für deine kreativen Abenteuer

Routinen: Die geheime Superkraft für deine kreativen Abenteuer

Christoph Schoen

Achtung Schaffenskrise: Blumen blühen nicht, wenn‘s Wasser fehlt!

Es war einmal die kreative Flora Flow. Sie schwebte förmlich durch den Tag. Vertieft in ihre Arbeit verlor sie Raum und Zeit. Was scherten sie Bedürfnisse wie Essen oder Schlaf? Das, was sie liebte, war ihr Elixier.

Unaufhörlich pinselte sie Farbe aufs Papier. Wie in Trance wurde sie eins mit ihrem Werk, und die Tage flossen ineinander. Plöpp! Da fiel sie um, und der Notarzt kam. Eine Woche lag sie da, ganz welk und ohne Energie. Alle sorgten sich um sie.

 

Von Flora Flow gemalte weiße Glockenblumen aus der Froschperspektive

 

Alle lieben Flora Flow. Bitte bleib gesund! Wie kannst du deine Schaffenskraft nachhaltig gestalten, vielleicht sogar steigern, ohne auszubrennen?

Ich habe eine Antwort für dich: Routinen sind wie Rhythm and Blues. Sie geben dir eine Grundstruktur, die dich mit Energie und Halt versorgt, und werden dadurch zum absoluten Booster für deine Schaffensphasen. Ich sag mal: „Game Changer!“

 

Routinen sind das Gerüst für deinen kreativen Flow

Ich geh ab wie Schmitz’ Katze, seitdem ich routiniere. Durch das Gerüst in meinem Tag schone ich kognitive Ressourcen für die kreativen Prozesse, weil ich mich nicht in banalen Entscheidungsfindungen verliere. „Was esse ich denn?“, „Esse ich überhaupt?“, „Geh ich jetzt zum Sport oder doch morgen?“

Routinen füllen automatisiert meine Energiespeicher auf und liefern mir Skills und Wissen nebenbei. Statisch und clean ist das auf keinen Fall, denn du bist völlig frei in der Gestaltung dieser Prozesse. Du selbst entscheidest, dass es nicht monoton und dogmatisch wird, sondern zum absoluten Freudenspender. Jetzt fragst du dich, wie du das anstellen sollst?

Du kannst dir Routinen in den unterschiedlichsten Lebensbereichen einbauen. Hier findest du ein paar Themen als Anregung für dein eigenes Konzept:

 

    • Schlafgewohnheiten und Entspannung
    • Körperpflege sowie Wellness 
    • Ernährung und Trinkgewohnheiten
    • Sportliche Betätigung 
    • Hobbies wie Musik oder Literatur

 

Struktur als Zeitmaschine: Lass uns den Tag dehnen

Wir alle haben 24 Stunden zur Verfügung. Was du daraus machst, liegt bei dir. Die Zeiten deiner Jugend, als du vor Langeweile umkamst und nicht wusstest, ob „Täglich grüßt das Murmeltier“ ein Film oder dein Leben ist, sind vorbei. Heute sagt dir jeder Zweite: „Sorry, dafür hab ich keine Zeit!“

Ein Bekannter hat mal etwas sehr Inspirierendes rausgehauen: „Mein Tag ist zwar genauso lang wie deiner, aber dafür unglaublich breit!“ Sehr geil! Das gilt es zu erreichen: Die Zeit, die uns zur Verfügung steht, erfüllend zu nutzen und zu genießen. Um „maximale Spaßzeit zu generieren, helfen dir Routinen.

 

Imitation einer Sonnenuhr durch unseren Kuechrollenhalter als Zeiger
Unser Küchenrollenhalter "Give" als Sonnenuhr

 

Routinen in der Praxis: Deine Inspiration für Veränderung

Komm mal mit in meinen Tag, dann zeige ich dir, was ich genau meine und wie ich es umsetze.

Ich stehe nach sieben Stunden Schlaf um 5:20 Uhr auf. Sofort! Verbanne die Snooze-Taste aus deinem Leben. Sie zieht dir den Stecker, bevor es losgeht. Dein Gehirn fährt beim Einnicken wieder runter, und während es sich wieder gemütlich zur Ruhe betten will, knallst du ihm den Alarm um die Ohren. Und das gleich mehrmals. Du fühlst dich dann so richtig gerädert und verzeichnest Kreativimpulse auf Sparflamme.

Ab in die Küche. Ich mixe mir einen frischen grünen Smoothie mit einer Menge gesunder Zutaten. Komm mir jetzt bitte nicht mit der Ausrede, dass du so früh noch nicht essen kannst. Du willst die Welt verändern, du kannst alles! Den Shake schraube ich mir nicht einfach so rein, sondern esse ihn mit dem Löffel. Das entschleunigt. Dabei schaue ich in den Garten und habe diesen ersten Moment des Tages für mich allein. Die Gedanken sind frei: KREATIVPHASE I.

 

Christoph Schoen von finbeaux hat einen grünen "Bart" von seinem Smoothie

Nach dem Smoothie: Hab ich da was?"

 

Alles ausgelöffelt, mache ich die Augen zu und reflektiere den Tag zuvor. Ich zähle auf, wofür ich dankbar bin und welche Dinge ich erreicht habe. Das schafft ein positives Mindset und zeigt, dass du jeden Tag deine Schritte machst, auch wenn das große Ziel noch in weiter Ferne liegt. Vielleicht bist du ja dankbar für eine inspirierende Begegnung oder dafür, dass es dir gelungen ist, eine angestrebte Verhaltensänderung umzusetzen.

Danach mixe ich noch für den Rest der Bande Flüssignahrung. Schönes Gefühl, den Lieben schon vor ihrem Aufstehen etwas Gutes zu tun.

 

Was bitte hat Körperpflege mit Gedankenkraft zu tun?

Duschen wird hart! Wenn ich das Einseifen hinter mir habe, drehe ich das Ventil auf kalt. Mein Vater duscht, seit ich denken kann, nackt im Garten, und selbst Klaus Müntefering macht Wechselduschen.

Los, eine Minute in den Eisregen und die Sekunden zählen. Eigentlich will ich nie, aber das durchzuziehen, ist der Kick. Du wuppst die erste Challenge des Tages und stärkst deine Willenskraft. Nebenbei fühlst du dich danach extrem wach und frisch!

Ich stehe beim Zähneputzen auf einem Bein. Versuche mal, dabei die Augen zuzumachen. Annähernd unmöglich!

Du brauchst das Gehirn als High-Performance-Maschine! Mit ungewohnten Aufgabenstellungen forderst du es, und stärkst die Gehirnaktivität laut der University of Utah. Und das so nebenbei. Mit der ungewohnten Hand zu putzen, ist auch 'ne Option. Zum Beispiel mit links statt mit rechts oder umgekehrt.

Ich weiß, du zeigst mir schon einen Vogel. Aber als ich Matthew Dicks Buch "Someday Is Today" hörte und er genau das Gleiche machte, habe ich laut Yes" geschrien. So daneben kann es ja nicht sein, wenn es noch ein anderer tut und auch darüber schreibt.

 

Es liegt ein IPad mit dem Buchcover von "Someday is Today" auf einem WaschtischMeine Buchempfehlung für eine effektive Tagesstruktur

 

Rituale sind der Fitmacher für deinen produktiven Tag

Egal ob es regnet oder schneit, ich setze mich aufs Rad. Bei nur 3,5 Kilometern zum Büro wäre alles andere ja auch Quatsch. Die Strecke ist wirklich nicht lang, aber bei fünf Tagen die Woche sind es immerhin auch 35 Kilometer. Sport so by the way, könnte man sagen. Und auch hier sind die Gedanken frei: KREATIVPHASE II.

Im Büro mache ich mir direkt einen grünen Tee. Ich bin kein Kaffeetrinker, liebe aber den Geruch von frisch gemahlenen Bohnen und auch das Zelebrieren drumherum. Apropos Flüssigkeit: Ich versuche, drei Liter klares am Tag zu mir zu nehmen, und damit meine ich keinen Doppelkorn.

Unser Körper besteht zu 85% aus Wasser, und somit auch unser Gehirn! Durch den Flüssigkeitsaustausch steigerst du die Durchblutung und damit die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit enorm!

Klarer Nachteil ist der vermehrte Harndrang, der unterwegs schon mal für heikle Situationen sorgen kann. Fördert irgendwie auch die Kreativität. Vergisst du das Trinken auch immer?

 

 Du siehst eine Wasserflasche von Lauretana auf dem Schreibtisch in Nahaufnahme

Mein Lieblingswasser. Ich musste mich erst dran gewöhnen, aber jetzt fließt es

 

Meinen Arbeitstag teile ich in drei Blöcke: Morgens, Vormittags und Nachmittags. Ich sag mal klassisch. So kann ich meine Routinen übersichtlicher einbinden und mir notwendige Pausen gönnen! Flow hin oder her, du brauchst ja zwischendurch auch Abstand zur Reflektion deiner Arbeit.

Für jeden Abschnitt stelle ich mir meine Getränke bereit. Ich trinke übrigens das leichteste Wasser Europas. Das stelle ich mir als Erinnerung direkt neben meinem Bildschirm. Vergessen ist dann unmöglich!

Bevor es in die ausgedehnte KREATIVPHASE III geht, wird das erste Mal gedehnt. Eine kleine Einheit aus fünf Übungen, die ich mir frei nach Liebscher & Bracht zusammengestellt habe. Es ist der Wahnsinn, wie unbeweglich du dich bei der ersten Übungseinheit fühlst, als hätte man dir nachts die Bänder gekürzt. Ich dehne je Arbeitsabschnitt einmal; nach dem dritten Mal fühlst du dich deutlich beweglicher. Bei der Arbeit im Sitzen ist körperliche Mobilität ein echter Mehrwert. Willst du mehr?

 

 Meine Dehnroutine nach Liebscher & Bracht

 

Energiespendende Routinen können unglaublich lecker sein

In den beiden größeren Pausen zwischen den großen KREATIVPHASEN esse ich etwas. Erst ein zweites Frühstück und später das Mittagessen.

Ich koche selbst. An drei Tagen der Woche bereite ich für je zwei Tage die Mahlzeiten vor und vakuumiere diese. So habe ich frisches Porridge oder einen leckeren One-Pot. Es ist deutlich günstiger und nimmt mir die Entscheidung ab, ob Biomarkt oder Frittenscheune.

Das Wichtigste ist aber, dass ich weiß, dass ich es gut vertrage. Kein Völlegefühl, Aufstoßen oder Rumgeblähe in KREATIVPHASE IV + V.

Tatsächlich habe ich nicht immer Bock aufs Kochen, aber spätestens wenn der Vakuumdeckel am nächsten Tag zischt, danke ich mir, dass ich tapfer war.

Beim Kochen kommen automatisch die Stöpsel ins Ohr. Podcasts und Hörbücher sind dann angesagt. Was ich während stupiden Autofahrten oder Kartoffelschälexzessen bereits an Wissen intubiert habe, ist gnadenlos. Ordentlich Stoff für alle KREATIVPHASEN! Ich bin übrigens noch nicht durch mit den Routinen.

 

Fitnessstudio, Freunde und Familie: Die perfekte Kombination für kreative Energie

Dreimal die Woche fahre ich nach dem Büro direkt ins Fitnessstudio. So kommst du gar nicht auf die Idee, zuhause mit dem Schweinehund zu rangeln.

Sportliche Betätigung ist genial. Du pimpst deinen Fitnesszustand und versorgst gleichzeitig dein Gehirn mit einer gehörigen Ladung Sauerstoff! Trotz vorheriger Arbeit ist der Denkaparat dann wieder voll im Modus. Was ich in KREATIVPHASE VI schon für Einfälle hatte.

Abends ist Zeit für Familie und Freunde. Und jetzt kommt es: Du bist nicht müde oder weißt gar nicht so recht, ob du überhaupt noch Lust auf Kontakt hast, sondern dein Tag hat dich aktiviert und inspiriert.

Zack! Dieser Austausch mit allen ist meine KREATIVPHASE VII.

 

Die Abendroutine, um Ruhe zu finden und tief zu schlafen

Eine Stunde vor dem Schlafengehen schaue ich auf kein Display mehr, um runterzufahren. Entweder lese ich oder zupfe noch laienhaft auf der Gitarre herum. Stichwort: Neuroplastizität!

Wenn es ins Bett geht, machen wir meist eine Meditation an, die ich selten wach überstehe.

Lege deinen Schlafrhythmus ebenfalls als Routine an. Durch die Konditionierung deiner inneren Uhr erhöhst du die Schlafqualität und deine kognitive Leistungsfähigkeit in der Wachphase.

Was ich auch super empfehlen kann, ist „White Noise“: Geräusche wie gleichmäßiges Meeresrauschen, die durch Monotonie die Alarmbereitschaft deines Gehirns reduzieren und es in einen Entspannungszustand befördern. Du nimmst Umgebungsgeräusche kaum noch wahr und schläfst besser.

Bis der Wecker scheppert! Dann geht es ausgeruht in eine neue, spannende Runde!

 

Mein Fazit: Routinen sind der Booster für deine Schaffensphasen!

Du wirst überrascht sein, wie gut Struktur und Freigeist miteinander harmonieren und zu welch unschlagbarem Team sie heranwachsen.

Mark Twain meinte mal: „Gib jedem Tag die Chance, der beste deines Lebens zu werden!“ Ich finde ja noch geiler, wenn du jeden Tag als richtig super verbuchen kannst und du dich gar nicht entscheiden musst, welcher dein bester war!

Lass uns die Routinen feiern! Sie sind keine Ketten, sondern Flügel.

Auch wenn nicht alles für dich übertragbar ist, konnte ich dir vielleicht ein paar Anregungen geben. Lass uns in Kontakt bleiben. Abonniere den Blog und berichte mir von deinen eigenen Erfahrungen in den Kommentaren. Grüß mir Flora Flow!

Dein Christoph

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